Wenn Gisela Arendt von sich und ihrer Aufgabe bei den Maltesern in St. Ingbert erzählt, benutzt sie eher selten das Wort „Ich“. Viel lieber spricht sie von „wir“. Denn die Leiterin des Malteser Hundebesuchsdienstes für Demenzkranke in Pflegeheimen sieht sich als Teil eines Teams – sowohl im Großen innerhalb der Malteser St. Ingbert, als auch im Kleinen zusammen mit ihrer Hündin Tammy.Und so meint sie auch immer Herrchen bzw. Frauchen mit Hund, wenn sie sagt: „Wir haben derzeit 11 Teams hier im Besuchsdienst im Einsatz.“ Und die wiederum besuchen Demenzkranke in 8 Pflegeheimen im Großraum St. Ingbert/Neunkirchen, mit denen die Malteser entsprechend kooperieren. Sie ergänzt: „Dazu kommen noch weitere Teams, die wir derzeit gerade ausbilden“. Denn sowohl Herrchen und Frauchen, vor allem aber auch Hunde dürfen nicht ohne entsprechende Schulung zu Demenzkranken ins Pflegeheim. „Für Herrchen und Frauchen übernehmen wir das selbst in Theorie und Praxis, sowie in der Ersten Hilfe-Grundausbildung und der Demenz-Schulung“, betont Frau Arendt und ergänzt: „Bei den Hunden arbeiten wir mit dem Hundetrainer und -therapeuten Sören Reinhardt von Talk2Dog zusammen.“Drei Monate dauere diese Ausbildung zu einem Begleit- und Besuchshund“, erzählt sie weiter und weiß: „Nicht jeder Hund eignet sich dafür. Er muss ein ruhiges, friedliches Wesen und ein gutes Sozialverhalten haben. Und er muss sich auch gern anpacken und streicheln lassen.
Auch ihre Tammy durchläuft gerade diese Ausbildung. Erst letztes Jahr hatte sich Frau Arendt den griechischen Lauf- und Jagdhund zugelegt, nachdem ihr erster Begleithund „Trienchen“ verstarb. „Im November ist sie fertig mit der Ausbildung. Dann geht’s auch für uns hoffentlich wieder raus“, freut sich Gisela Arendt. Denn Koodinierung, Planung, Gespräche mit Heimen und Interessenten, all das ist für die langjährige Krankenschwester nur ein Teil ihrer Arbeit als Leiterin des Hundebesuchsdienstes. Was sie vielmehr aufbaut, ihr Freude bereitet, ist der direkte Kontakt zu den Menschen, der Besuch der Patienten. „Sie sollten einmal erleben, wie so ein Tier auf einen Menschen mit Demenz wirken kann, wie die Leute auf einmal wieder zu reden anfangen, wie sie von früher erzählen – und das nicht selten sogar bei fortgeschrittener Demenz. Ja, Hunde sind oft die Türöffner“, erzählt sie. Und auch für sich gibt sie gerne zu:“Natürlich bin ich da mit Herzblut dabei – von Anfang an.“
Nun liegen diese Anfänge gar nicht mal so lange zurück. Es war im November 2018, als die Leiterin der Malteser St. Ingbert, Sabine Grimm, der Hundebesuchsdienst aufbaute. „Frauchen und Herrchen mit Hund gesucht“, lautet die Anzeige auf sich Gisela Arendt damals meldete. “Ich hab mich dafür schon lange interessiert und jetzt als Rentnerin hatte ich auch die Zeit“, sagt sie. Im Februar 2019 übernahm sie die Leitung der Gruppe. „8 Leute waren wir anfangs“, erinnert sie sich. Und die Nachfrage ist groß.
Doch Corona sorgt auch hier für Probleme. „Monate ging gar nichts. Auch Schulungen mussten wir immer weiter verschieben. Seit Juli läuft jetzt der Besuchsdienst wieder“, erzählt Frau Arendt. Sie ergänzt: „Aber die Heime haben da verständlicherweise strikte Auflagen, was Besucher betrifft. Der Besuchshundedienst konnte zumindest ein paar Open-Air-Veranstaltungen in den Heimgärten durchführen. Im Barbaraheim war sogar Livemusik dabei. Und so gibt sie offen zu: „Für uns wäre es wirklich gut, wenn Corona-Schnelltests kämen.