„Es beginnt häufig mit Einschränkungen der Merkfähigkeit und des Kurzzeitgedächtnisses,“ so Oberbürgermeister Jörg Aumann über die Krankheit. Rund 1,7 Mio. Menschen mit Demenz leben laut der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft hierzulande. Die Zahl nimmt kontinuierlich zu. „Diese Menschen brauchen Hilfe. Dabei ist es schwer zu erkennen und zu akzeptieren, dass ein Mensch sukzessive immer mehr vergisst.“

Nicht nur die Erkrankten, sondern auch die pflegenden Angehörigen leiden sehr unter dieser Krankheit, denn häufig werden die Patienten im häuslichen Umfeld gepflegt. Wichtig ist, dass den Kranken und ihren Angehörigen Verständnis entgegengebracht wird.

Die Stadt ist Mitglied im regionalen Netzwerk Demenz im Landkreis Neunkirchen. „Gemeinsam machen wir uns stark für die Kranken und ihre Angehörigen. In Neunkirchen existieren mehrere niedrigschwellige Angebote“, informiert Sozialdezernent Thomas Hans. „Regelmäßig jeden ersten Montag im Monat trifft sich eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alzheimerkranken/Demenzkranken in der Saarland Klinik Kreuznacher Diakonie in der Fliednerstraße zum Austausch. Monika Jost vom städtischen Seniorenbüro koordiniert das Treffen in Zusammenarbeit mit dem Team der psychiatrischen Abteilung. Der Demenzverein des Landkreises steht mit Rat und Tat zur Seite. Die Caritas bildet zudem ehrenamtliche Helfer und Helferinnen aus, die in einer wöchentlich angebotenen Betreuungsgruppe in NK tätig sind. Der Caritasverband und das Seniorenbüro der Kreisstadt Neunkirchen beraten überdies pflegende Angehörige. Ich kann nur raten, diese Hilfen auch anzunehmen“, so Hans.

Gerade in den Zeiten der Coronakrise ist die Betreuung Demenzkranker besonders schwierig, da die Tagespflege-Angebote wegfallen. Auch sind derzeit keine Besuchsdienste erlaubt. Das bedeutet einerseits Schutz für die Patienten, bringt aber andererseits eine deutliche Mehrbelastung für die Angehörigen mit sich, die sich rund um die Uhr um die Kranken kümmern müssen.
Ein starkes symbolisches Zeichen setzt die Kampagne „Vergiss-Mein-Nicht“, die von der Landesregierung bzw. vom saarländischen Sozialministerium initiiert wurde und gemeinsam mit der Landesfachstelle für Demenz und den lokalen Gruppierungen für mehr öffentliche Wahrnehmung dieser Krankheit werben will. „Wir haben die blauen Vergissmeinnicht-Pflänzchen in einem kreisrunden Beet gepflanzt. Rundum stehen weiß-rosa Bellis. Das symbolisiert die Inklusion in der Gesellschaft. Keiner wird außen vorgelassen. „Demenz geht uns alle an!“ bestärkt der Beigeordnete Hans.