Wenn Petra Scherschel den Raum betritt, gewinnt sie mit ihrer guten Laune und ihrem herzlichen Lachen sofort die anwesenden Personen im Raum. Sie besitzt sicherlich das Gen, das man Sympathie ausstrahlenden Menschen zuschreibt. Und dieses gewinnende Wesen bringt sie seit knapp einem Jahrzehnt erfolgreich in die Arbeit des Caritsverbandes in St. Wendel ein. Dabei gehört sie zu den „Spätberufenen“, wie man so schön sagt. Doch der Reihe nach: Jahrgang 1968, geboren in Neunkirchen, aufgewachsen in Landsweiler-Reden, Grundschule Landsweiler-Reden, Gymnasium a. Krebsberg, Wechsel zur Fachoberschule, Fachbereich Sozialwesen, Fachabitur…… klingt eigentlich ganz unaufgeregt. Und so gut bürgerlich ging es auch weiter mit einer Ausbildung als Postassistenenanwärterin im Mittleren Postdienst.

Familienmensch mit großem Garten
„Nach dem Auszug aus meinem Elternhaus 1989 verbrachte ich meine nächsten Jahre zunächst in Spiesen-Elversberg, zog dann nach Niederbexbach, wo meine Kinder zur Welt kamen und schließlich nach Bexbach, wo meine Kinder in den Kindergarten und die Schule gingen.“ Und Petra Scherschel fährt fort: „2007 zog ich wieder zurück in meinen Heimatort ganz in die Nähe meiner Eltern. Dort wohnen wir in einem eigenen Haus mit sehr großem Garten.“ Nach der Geburt von 3 Kindern, 2 Jungen 1 Mädchen, heute 18, 21 und 25 Jahre alt stieg die „Leseratte“ wieder in ihre berufliche Tätigkeit bei der Deutschen Post AG ein. „Mir wurde relativ schnell klar, dass ich bei dem Unternehmen Dt. Post AG nicht mein gesamtes Arbeitsleben bleiben würde. Da musste noch etwas anderes kommen.

“Studium an der HTW Saarbrücken
Ab diesem Zeitpunkt fällte die begeisterte Joggerin Entscheidungen, die ihr berufliches Leben völlig veränderten. Zunächst begann sie 2005 eine Ausbildung zur Waldorfpädagogin. „Nachdem klar war, dass ich ohne einen akademischen Abschluss keine Lehrgenehmigung als Klassenlehrerin an einer Waldorfschule bekommen würde, entschied ich mich, Nägel mit Köpfen zu machen und bewarb mich um einen Studienplatz für das Studienfach „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ an der HTW in Saarbrücken. „Das war dann auch der Schritt in die entscheidende Richtung: „Im Verlauf des Studiums wurde mir klar, dass meine Berufung die Soziale Arbeit war und ich nahm Abstand von der ursprünglichen Idee, Waldorflehrerin zu werden.“

Verschiedene Fachbereiche
Durch Zufall kam sie mit einer späteren Kollegin bei der Caritas Neunkirchen ins Gespräch. Ihr erzählte sie vom baldigen Studienabschluss: „Daraufhin ermutigte sie mich, eine Bewerbung an den Caritasverband zu senden. „So kam es, dass ich zum 01.11.2011 beim Caritasverband Schaumberg-Blies e.V. in St. Wendel eine Beschäftigung begann. Und ab diesem Zeitpunkt konnte sie Ihre Berufung in verschiedenen Bereichen voll ausleben:
-Aufbau des Projektes „OASE – Hilfen für Kinder psychisch Kranker Eltern“
-Flüchtlings- und Verfahrensberatung
-Stellvertretende Fachdienstleitung
-Tätigkeit als Diözesanerkunderin
-Mitarbeiterin im Projekt Ilo II

„Ich liebe meine Arbeit“

Und seit dem 01.01.2020 ist die passionierte Hobbygärtnerin Kommissarische Leitung der Migrationsdienste St. Wendel und Neunkirchen. „Das Thema „Leiten“ beschäftigt mich schon länger. Ich stehe für einen modernen kooperativen Führungsstil. Das Team, Teambildung- und Weiterentwicklung liegen mir sehr am Herzen. Gut funktionierende Teams sind Voraussetzung für gute Ergebnisse in der Arbeit“, ist der Familienmensch überzeugt. Beruflich fühlt sie sich in ihrem Team sehr wohl: „Meine Arbeit mit Geflüchteten bereichert mich sehr und ich liebe meine Arbeit.Die neue Herausforderung der Leitung erweitert das Spektrum meiner bisherigen Tätigkeit bei der Caritas.“ Und abschließend gibt mir die modebewußte Sozialarbeiterin noch mit auf den Weg: „Viel Wert lege ich auf die Pflege meiner Freundschaften. Das bedeutet mir sehr viel. Meine Kinder und mein Mann spielen eine zentrale Rolle in meinem Leben.“